Eine überraschend deutliche Niederlage setzte es in Steinsfurt. Ohne
eine Partie gewinnen zu können präsentierte sich die erste Mannschaft
beim 2:6 deutlich unter den eigenen Erwartungen. Nach den Wertungszahlen
war eher ein knapper Spielausgang zu erwarten: die Statistik rechnete mit einem
4:4 Unentschieden. Aber Mathematik und Realität sind manchmal grundverschieden.
Der Bedeutung des Matches angemessen war an jedem Brett ein vorsichtiger
Spielaufbau festzustellen.
Wieslochs achtes Brett griff als erstes an: leider versandete der Königsangriff vorschnell
und der Gegner konterte mächtig auf der d-Linie, gewann erst die Qualität und dann das Spiel.
D. Klare an Brett sechs nahm in ausgeglichener Stellung das gegnerische Remisgebot an,
mußte
dann aber bei seinem unteren Brettnachbarn den Einbruch zwei gegnerischer Freibauern
im Zentrum mitansehen, was die Wieslocher mit 0,5: 2,5 nach knapp drei Stunden in
entscheidenden Rückstand brachte.
P.Laue an Brett vier hielt lange seinen König in der Brettmitte, um alle Optionen auf
Flügelangriffe zu haben. Schliesslich tauschten die Spieler Dame gegen zwei Türme und
trotz dieser Asymmetrie waren Gewinnversuche aussichtslos. N. Hofmann-Hausner behandelte
die Eröffnung gewohnt zurückhaltend und blockte die Angriffsbemühungen seines Gegners ab.
Zum eigenen Konter auf dem Damenflügel kam er aber auch nicht, da sein Gegenspieler
angesichts des Spielstandes die Stellung geschlossen hielt, sodaß Remis zum 1,5:3,5 unausweichlich
wurde.
Der Knock-Out passierte dann an Brett drei, wo Wieslochs Spieler lange ungefährdet erschien,
sich aber nach fast vier Stunden Spiel auf der Verliererstrasse wiederfand. Mit dem
1,5:4,5 hatte der Schachclub das Mannschaftsspiel verloren und den beiden restlichen Partien
kam keine Bedeutung mehr zu. An Brett eins einigte sich Dr. Huber auf Remis und "verbesserte"
die Brettpunkte seines Vereins auf zwei. Als wären drei Verlustpartien nicht genug erwischte es
das zweite Brett in Zeitnot auch noch und ein Zug vor der Zeitkontrolle fiel das Blatt
auf der Uhr des Wieslochers zum 2:6 Endstand.
(hw)