Im vorendscheidenden Match konnte Wiesloch einen wichtigen und deutlichen Sieg
gegen den Mitbewerber um den Abstieg, Heidelberg 4, erringen.
Gegen die vierte Mannschaft des Heidelberger Grossclubs zu spielen,
ist immer etwas ganz Besonderes: man weiss nie, mit welcher Aufstellung die
Neckarstädter erscheinen. Entweder gespickt mit sehr starken Spieler ihrer
dritten Mannschaft und dann praktisch unbezwingbar oder ersatzgeschwächt in Unterzahl.
Diesmal war es die für Wiesloch angenehmere Variante: mit nur fünf Recken erschien
man mit deutlicher Verspätung. So stand es, kaum hatte die Partie begonnen,
schon 3:0 für Wiesloch, da die drei hinteren Bretter kampflos gewonnen wurden.
So fehlten nur 1,5 Punkte für den im Anstiegskampf so wichtigen Sieg. Und der
musste hart erarbeitet werden. Die Heidelberger kämpften mit dem Rücken an der Wand
um Alles oder Nichts.
P.Laue am vierten Brett war es vorbehalten, relativ schnell Wieslochs Acht auf
die Siegerstrasse zu bringen. Gegen den Rat der Mannschaftsführung, wenigstens
diesmal zu rochieren, hielt er den König in der Brettmitte gewissermassen als
Dirigent seiner Sturmtruppen. Der Gegner versucht dies zwar auszunutzen,
wurde aber kurzerhand matt gesetzt.
An Brett fünf zeichnete sich dann schon der nächste Erfolg ab. In seiner
Lieblingsverteidigung ist D. Klare mittlerweile eine Bank: nach Bauerngewinn
und anhaltendem Druckspiel war sein Gegner auch taktisch unterlegen.
Für die sportliche Einstellung des Heidelbergers sprach, dass er kämpfte bis zum Matt.
Damit stand es 5:0 und die Partie war gelaufen.
Am Brett zwei und drei verhielten sich Dr. Gölz und A. Zachmann strategisch recht
clever. Angesichts des Spielverlaufes erstickten sie jede Initiative ihrer Gegner
im Keim und spielten gekonnt das psychologische Moment aus, dass der Gegner ja
kommen muss und bei riskanter Spielweise vielleicht die Stellung überzieht.
Ihre Partien waren zu keiner Zeit in Gefahr und endeten verdient Remis zum 6:1.
Nicht ganz so clever agierte aber Wieslochs Spitzenbrett. In einer strategisch
interessanten Partie gelang im Mittelspiel der Ausgleich, jedoch übermotiviert
wollte Wieslochs Spieler zu viel und patzte bei einer Variantenberechnung.
Mit dem 6:2 Erfolg hat man nun gute Chancen auf den Klassenverbleib, der,
fast schon Tradtion in Wiesloch, im letzten Spiel gegen Malsch erreicht werden kann.
(hw)