Die Saison 2004/2005 im Rückblick

Wieder einmal "Ende gut, Alles gut"

Die Saison versprach spannend zu werden: nach dem Weggang von A. Zachmann, der in Norddeutschland Pfarrer wurde, musste fast die gesamte obere Bretthälfte neu besetzt werden, da auch W. Huber eine Auszeit von den Spitzenbrettern nahm. Zu Beginn aber legte Wieslochs Erste los wie die Feuerwehr: 3 Spiele, 3 Siege und damit Tabellenführer.
Als erste Mannschaft wurde Heidelberg 2 besiegt, welche auch in der restlichen Runde sieglos bleiben sollte. Zu diesem Zeitpunkt vermutete das aber noch keiner, zumal Heidelberg immer gut in der Klasse mitspielte. Der höchste Erfolg gelang dann mit 7:1 gegen Neckargemünd, die aber in Unterzahl und vielleicht auch indisponiert antraten. Den Rest der Runde spielten die Schachfreunde dann erheblich besser und holten 12 Punkte.
Gegen Kirchheim gelang dann der überzeugenste Auftritt. Man gewann zwar nur 4,5 spielte aber mannschaftlich sehr geschlossen. Danach kam etwas, das symptomatisch für die gesamte Saison war: als Tabellenführer "angereist" kassierte man nicht in stärkster Besetzung und Aufstellung beim Tabellenletzten Baiertal die erste von vier knappen Niederlagen. Lustigerweise blieb Wiesloch alleiniger Tabellenführer, da die anderen Mannschaften sich gegenseitig die Punkte wegnahmen. Zu diesem Zeitpunkt hätte man bei bester Einstellung das Saisonziel "Nichtabstieg" erreichen können.
Nach diesem Erlebnis gab sich dann der spätere Meister die Ehre: Eppingen "wachte" gegen Wiesloch richtig auf, nachdem man aus 4 Spielen nur 4 Punkte holte, siegte ungefährdet und gewann auch die restlichen Partien. Hier hatten Wieslochs Acht gar keine Chance.
Die folgenden beiden Partien gingen dann schon gegen Gemmingen und Leimen, die Punktemäßig vergleichbar waren. Hier setzte es einmal 3,5:4,5 und 3:4 (!) Niederlagen der besonderen Art. Man hatte bei den Auseinandersetzungen förmlich den Eindruck, als könne oder wolle Wiesloch nicht gewinnen. Gegen Leimen passierte es sogar, daß das achte Brett komplett leer blieb. Es war nicht möglich, einen "Spieler" zu aktivieren, der vor 10 Uhr irgendeine Figur bewegt, die Uhr drückt um sich dann zum kampflosen Sieg gratulieren zu lassen.
Noch skuriler war die folgende Begegnung in Eberbach: abgesehen von der Entfernung und dem anheimelnden Spiellokal spielte Eberbach zu sechst (darunter zwei bravurös kämpfende Jugendliche) und Wiesloch zu siebt. Der fehlende achte Wieslocher war zwar da, aber nicht wirklich: die Tür zum Spiellokal war von außen nicht zu öffnen. Es reichte aber zu einem lockeren 5,5:2,5. Dem solcherart erkämpften Sieg verdankt Wiesloch seine acht Punkte.
In der letzten Partie spielte Steinsfurt noch um theoretische Meisterehren (vergeblich wie man weiß) und die vierte 4,5 Niederlage war fällig.
Was lernt man aus solch einer Saison ?
Erstens, die Mannschaft kann auf allen Positionen flexibel aufgestellt werden. Zweitens, es ist von Vorteil (manchmal sogar unverhofft), wenn man vollständig antritt. Drittens, sehr häufig entscheidet nur wenig, ob es ein knapper Sieg oder eine knappe Niederlage wird. Hier hat die Weinstadt-Acht noch Potential.
Alles in allem kann Wiesloch aber mit den gezeigten Leistungen zufrieden sein. Bei stabilerer Aufstellung könnte in der Saison 2005/06 auch ein ausgeglichenes Punktekonto drin sein.
(hw)



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aktualisiert am 07.05.2005