SF Baiertal/S. II : SC 1926 Wiesloch I : 4,5 : 3,5
Eine unangenehme Überraschung wartete auf den Wieslocher Schachclub beim letzen Spiel im Jahr 2004:
als Tabellenführer angereist kassierte man beim Tabellenletzten eine knappe, allerdings auch verdiente Niederlage.
Ohne die beiden Spitzenbretter angetreten reichte es gegen die diesmal stark aufgestellten Nachbarn nicht.
Ärgerlich ist die Niederlage deshalb, weil die ganzen Verfolger ebenfalls Federn liesen und Wiesloch bei
einem Sieg sich mit ganzen 3 Punkten hätte absetzen können.
Von Anfang an nahmen die Partien aus Wieslocher Sicht einen ungewohnt defensiven Verlauf und nirgends
war frühzeitig eine Entscheidung in Sicht. Nach knapp 3 Stunden Spielzeit erwischte es dann das achte Brett.
Frühzeitig an der Rochade gehindert fand der König des Wieslocher Spielers nicht mehr rechtzeitig den
Weg aus der Brettmitte und musste dort kapitulieren.
Bis ins Endspiel schaffte es N. Hofmann-Hausner an Brett zwei, wo er in aussichtsreicher aber
dynamischer Stellung remisierte. Das Gleiche gelang D. Klare, allerdings in geschlossener Stellung.
Jeder Gewinnversuch wäre vom Gegner bestraft worden, so daß man sich folgerichtig friedlich trennte.
Zu diesem Zeitpunkt war schon abzusehen, daß Wieslochs erstes Brett in Schwierigkeiten kommen würde.
Trotz Gegenangriff musste der Wieslocher aber zum 1:3 kapitulieren.
In dieser schwierigen Mannschaftslage lehnte Dr. Huber an Brett fünf das Remisangebot seines Gegners ab,
um noch einen Gewinnversuch zu wagen. Baiertals Mann lies sich aber nicht verleiten und brachte das Spiel
in den Remishafen.
Bei drei noch laufenden Partien hätte man zum Mannschaftserfolg jetzt alle gewinnen müssen. Und es sah sogar recht gut aus:
P. Laue, seit geraumer Zeit in bester Form, krönte seinen Angriff mit einem mächtigen Bauernpaar tief in
feindlichem Gebiet. Dadurch störte er die Koordination der gegnerischen Figuren entscheidend und gewann
zum 2,5:3,5. Den nächsten Sieg steuerte kurz darauf A. Klare bei, der sich in seinen Einsätzen in
der ersten Mannschaft stets bestens bewährt hat. Nun war der Gleichstand erreicht und die letzte Partie musste
entscheiden. Hier allerdings war Wieslochs Spieler bei gegensätzlichen Rochaden in Materialnachteil
geraten, der taktisch nicht mehr zu kompensieren war. Damit ging das Nachbarschaftsduell 3,5:4,5 verloren.
Trotzdem bleibt Wiesloch an der Tabellenspitze mit guten Aussichten auf den Rest der Saison im nächsten Jahr.
(hw)