SC 1926 Wiesloch I : SC Neckargemünd II : 7,0:1,0
Einen geruhsamen Sonntagvormittag verbrachten die drei hinteren Breter des Wieslocher Schachclubs: der Gegner aus
Neckargemünd war nur mit fünf Spielern angereist, sodaß es um Punkt 10.00 Uhr schon 3:0 für die Weinstädter stand.
Auch ansonsten hingen an diesem Sonntag die (Wein)-Trauben für Neckargemünd zu hoch über den 64 Feldern:
ganze zwei Unentschieden gestatteten Wieslochs Spieler ihren Gästen.
Das erste Remis erzielte N. Hofmann-Hausner, der noch in der Eröffnung ohne eine abgetauschte Figur mit seinem
Kontrahenden Remis vereinbarte. Aus Sicht des Gastes unverständlich, denn jetzt hätten alle anderen
Gästespieler gewinnen müssen, um als Sieger aus der Partie hervorzugehen.
Den ersten vollen Punkt, und damit zum vorzeitgen 4,5:0,5 Mannschaftsieg, erspielte D. Klare, der sicher nicht
nur einmal hinter der ungewöhnlichen Spielweise seines Gegners Fallen witterte. Als aber der schnelle Stellungsvorteil
sich in Materialgewinn ummünzte, konnte man den Knockout regelrecht heraufziehen sehen.
Nun dauerte es allerdings bis deutlich nach der Mittagszeit, bis die nächsten Ergebnisse feststanden:
am Spitzenbrett gewann Dr. Gölz, indem er den Läufer seines Gegners zur Passivität verurteilte und einen Bauern
verwandeln konnte. Sein Gegner hatte zum Spielende auf Dauerschach spekuliert, aus dem Dr. Gölz jedoch flüchten konnte.
Mannschaftsführer W. Fuchs stand lange Zeit etwas besser, allerdings remisierte er in ausgeglichener Stellung,
nachdem sich sein zwischenzeitlicher Stellungsvorteil in Luft aufgelöst hatte.
Die vielleicht schönste Partie des Tages gelang U. Gebhard, der am Damenflügel entscheidend Material gewann und dann
systematisch die zähe Gegenwehr seiner Gegnerin niederrang. Dass er zum Schmunzeln seiner Mannschaftskollegen
ein zweizügiges Matt übersah, war nicht besonders tragisch, denn er legte seine ganze Konzentration
in eine strategisch saubere Endspielführung.
So gelang im zweiten Spiel der Verbandsrunde ein 7:1 Kantersieg, der den Wieslocher Schachclub an die
Tabellenspitze der Bezirksliga katapultierte. In Wiesloch ist man natürlich bestrebt, solange wie
möglich vorne mitzuspielen, denn jeder Punktgewinn sichert zunächst den Klassenerhalt.
(hw)