Bittere Niederlage gegen Gemmingen !


SC Gemmingen II : SC 1926 Wiesloch I 4,5:3,5
Eine herbe Enttäuschung erlebte der Wieslocher Schachclub im Verbandsrundenspiel gegen Gemmingen 2. Mit einem denkbar knappen 3,5:4,5 mußte man die dritte Niederlage in Folge hinnehmen.
Recht frühzeitig kassierte Wiesloch an Brett zwei den ersten Verlust des Tages, als nach offensivem Spielverlauf bei gegenseitiger Rochade dem Wieslocher Spieler ein Figureneinsteller unterlief.
Mit einem Remis wurden die Angriffsbemühungen des Vereinsvorsitzenden Dr. Becker belohnt, der in der französischen Partie Zentrumsvorteil erkämpfte, welchen sein Gegner durch Figurenspiel aber neutralisieren konnte. Die zweite Niederlage des Tages setzte es dann am Brett sechs, wo Wieslochs Spieler völlig indisponiert agierte und eine Verlustabwicklung im Zentrum übersah.
Doch es gab auch Lichtblicke an diesem Sonntagvormittag: mit offenem Visier kämpfte Wieslochs Spitzenbrett, Dr. Gölz, indem er ein breites Bauernzentrum errichtete, gegen das sich sein Gegner einigeln wollte. Dabei übertrieb er es aber und schnitt seinem Turm die Rückzugsmöglichkeit ab, sodaß er von einem Bauern erlegt wurde. Eine kuriose Situation, welche endscheidenden Materialverlust zur Folge hatte und Dr. Gölz zum 1,5:2,5 verkürzen lies.
N. Hofmann-Hausner an Brett drei remisierte daraufhin in einer geschlossenen Stellung, in der er zwar die bessere Bauernstruktur hatte aber keinen Verwertungszug finden konnte. Ebenfalls Remis endete die Partie von P. Laue, der recht schwungvoll begann und ohne zu rochieren angriff. Sein Gegner hatte alle Hände voll zu tun, sich zu wehren, tat dies aber so geschickt, daß er P. Laue, der normalerweise nicht von der Remisfraktion ist, ein Unentschieden abringen konnte.
Danach wurde es richtig spannend, um nicht zu sagen dramatisch: A. Klare, der sich immer besser in der ersten Mannschaft einfindet, lies seinem nach Wertungszahl stärkeren Gegner in einer ruhigen Entwicklung keinen Entfaltungsspielraum und baute sich umsichtig vor der gegnerischen Königsstellung auf. Dabei musste er Konzessionen am eigenen Damenflügel machen. Als es aber darum ging, den entscheidenden Angriff zu starten, war der fremde König das dankbarere Ziel. Gekonnt gewann A. Klare einen ganze Figur und verkürzte zum 3,5:3,5.
In der letzten noch laufenden Partie ging es dann um alles oder nichts. Leider überschritt dabei Wieslochs Spieler, der grossartig kämpfte, die Remisbreite. Trotz Konterchancen direkt gegen die feindliche Königsstellung war die Sicherheit des eigenen Monarchen zu fragil und so musste der Sieg auch in der Mannschaftswertung den Gemmingern überlassen werden.
Obwohl es an dem Sieg der Gastgeber nichts auszusetzen gab, agierte Wieslochs Acht trotz teilweise großem Kampfgeist unglücklich und hätte ein Mannschaftremis verdient gehabt.

(hw)



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aktualisiert am 29.02.2005