Erfolg und Rückschlag auswärts

Am 8. und vorletzten Spieltag der Schachsaison hatten unsere Schachfreunde mit zahllosen Absagen und Ausfällen zu kämpfen. Während die 1. Mannschaft ihr Auswärtsspiel dennoch gewinnen konnte, musste die 2. Mannschaft eine herbe Niederlage einstecken.

BG Buchen III - SC Wiesloch / SF Baiertal I 3,5:4,5
In der Bezirksklasse Heidelberg war es der 1. Mannschaft trotz der Personalprobleme gelungen, eine gute Aufstellung auf die lange Reise nach Buchen zu schicken. Dies war auch notwendig, denn die Wieslocher mussten im Kampf um den Aufstieg unbedingt gewinnen. Natürlich waren die Gastgeber damit nicht einverstanden und so entspann sich ein spannender Kampf an den Brettern. Grigorios Chitzios gewann, wie nicht anders zu erwarten, seine Partie am 7. Brett und brachte seine Mannschaft in Führung. Dieter Klare bekam an Brett 6 die Gelegenheit, seine vorzügliche Endspieltechnik zu präsentieren und erhöhte die Führung auf 2:0. Eine Wieslocher Niederlage an Brett 5 ließ die Begegnung noch einmal spannend werden. An Brett 8 bekam Edwin Röderer nach 37 Zügen unterdessen Remis angeboten. Nachdem Edwin die Stellungen seiner noch spielenden Vereinskameraden studiert hatte, entschied er sich, das Remis anzunehmen, da die verbleibenden Spiele einen Mannschaftssieg erwarten ließen. Jedoch setzte sich an Brett 4 kurz darauf der Spieler der Buchener durch und die Gastgeber glichen zum 2,5: 2,5 - Zwischenstand aus. Hatte Edwin sich verschätzt als er das Remisangebot annahm? Natürlich nicht. An Brett 2 gewann Mannschaftsführer Andreas Rein seine Partie nämlich und setzte damit seine persönliche Erfolgsserie fort. Andreas ist diese Saison noch ungeschlagen und hat 5,5 Punkte aus 7 Einsätzen geholt. An Brett 3 spielte Raimund Sauer Remis zum 4:3 Zwischenstand. Raimund hat jetzt in 7 Einsätzen 5 Punkte geholt, ebenfalls ein absoluter Spitzenwert. Da nur noch ein halber Punkt benötigt wurde, entschied sich Tim Herbst am Spitzenbrett in einem spannenden aber riskanten Endspiel nichts mehr aufs Spiel zu setzten und einigte sich stattdessen mit seinem Gegner auf die Punkteteilung. Damit war die Begegnung zwar knapp aber insgesamt verdient zu Gunsten der Gäste entschieden. Mit diesem Sieg hat die 1. Wieslocher Mannschaft den 2. Platz in der Bezirksklasse einen Spieltag vor Schluss gesichert und damit nach den derzeit vorliegenden Informationen den Aufstieg bereits klargemacht. Bei einem Punkt Rückstand auf den Tabellenführer ist sogar die Meisterschaft noch möglich. Hierfür muss das letzte Saisonspiel gegen Eppingen am 5. Mai aber gewonnen werden.

SC Eppingen IV - SC Wiesloch / SF Baiertal II 6,5:1,5
Auf den Partieformularen des SC Eppingen ist folgendes Zitat beigefügt: "Die Eröffnung beim Schach ist wie eine Liebeserklärung: Die Konsequenzen sind unabsehbar." Warum erwähnt der Verfasser dieses irrelevante Detail? Darf sich der geneigte Leser nun auf einen philosophischen Exkurs über die verschiedenen Eröffnungen beim Schach am Beispiel der in Eppingen gespielten Partien freuen? Weit gefehlt! Der Grund der Erwähnung ist viel banaler: Die positiven Erlebnisse der Wieslocher Schachspieler in Eppingen waren so wenige, dass man für den Bericht nicht wählerisch sein darf und auch mit mittelmäßig originellen Sätzen vorlieb nehmen muss. Die Niederlage war im Grunde bereits vor Spielbeginn besiegelt: Die 2. Mannschaft von Wiesloch wurde von den Absagen voll erwischt und konnte nur zu fünft antreten. Im Gegensatz dazu war Eppingen extrem stark und vor allem vollzählig angetreten und für die Gäste ging es bei 3 Punkten Rückstand vom Start weg im Prinzip nur um Schadensbegrenzung. Topscorer Klaus Scheuermann spielte an Brett 3 gewohnt solide und erkämpfte sich ein ungefährdetes Remis. An Brett 4 hingegen setzte sich der Spieler der Gastgeber durch und spätestens jetzt war die Niederlage besiegelt. Auch die Partie am Spitzenbrett ging nach einem langen, zähen Ringen auf hohem Niveau an Eppingen. An Brett 5 war es David Köhler unterdessen in einer messerscharfen, von beiden Seiten extrem aggressiv und mit hoher Risikobereitschaft gespielten Partie gelungen, einen Springer zu gewinnen. Im Endspiel geriet er jedoch in akute Zeitnot, fand daher den Gewinnweg nicht mehr und musste sich mit Remis begnügen. Nun wurde nur noch an Brett 2 gespielt. Hier wehrte Stefan Gölz sämtliche Angriffsversuche seines Gegners souverän ab und auch diese Partie endete zu guter Letzt mit Remis. Die 5 Wieslocher hatten sich bei einer der stärksten Mannschaften der Liga sehr anständig verkauft. Am Ende waren sie nicht wesentlich schlechter als ihre Gegner, nur schlicht zu wenig um etwas auszurichten. Durch diese Niederlage rutschte Wiesloch auf den letzten Tabellenplatz der Bezirksklasse Heidelberg ab. Der Klassenerhalt ist jedoch nach wie vor möglich. Hierfür muss aber am letzten Spieltag das Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf aus Angelbachtal um jeden Preis gewonnen werden.