Erfolgreicher Start in die Schachsaison
Am vergangenen Sonntag startete nach langer Pause endlich wieder der Ligabetrieb des
Badischen Schachverbandes. Hierbei gelang es beiden Wieslocher Mannschaften ihre Spiele
knapp zu gewinnen.
SC Mosbach II - SC Wiesloch / SF Baiertal I 3,5:4,5
In der Auftaktrunde der Bereichsliga trat die erste Mannschaft in Mosbach an.
Der Wettkampf begann mit einem Rückschlag, in Form einer Wieslocher Niederlage an Brett
8.
Gregor Chitzios brach an Brett 6 im Harakiristil alle Brücken hinter sich ab und opferte
eine Figur für einen starken Angriff. Sein Kontrahent konnte den Angriff abwehren, musste
dafür aber Material wieder hergeben und die Partie endete bald unentschieden.
An Brett 2
rochierte der Mosbacher Spieler gegen Tim Herbst in einen Königsangriff hinein.
Ein Qualitätsopfer führte zwar nicht unmittelbar zum Matt, brachte aber in der
Folge mehrere Bauern ein, die sich alsbald in Bewegung setzten und den Gegner überrollten.
An Brett 1 hatte Andreas Rein einen wichtigen Zentrumsbauern eingestellt und versuchte, das
verlorene Endspiel noch remis zu halten, auch wenn die Null eigentlich schon eingepreist war.
Durch einen fein herausgespielten Sieg an Brett 3 gingen die Wieslocher erstmals in Führung.
Matthew Herbst deckte durch ein Bauernopfer die Schwächen im schwarzen Aufbau auf und
verwandelte die Stellung des Gegners in eine positionelle Ruine. In der Folge demonstrierte
er anschaulich, wieso im Mittelspiel ungleichfarbige Läufer meist zum Vorteil des Angreifers
ausschlagen und erlegte schließlich den Mosbacher König.
Dramatik auch an Brett 5: Hier nutze
der Spieler der Gäste seine Mehrqualität und brachte Mosbach den Ausgleich.
Ein zähes
positionelles Ringen gab es an Brett 7 bei Peter Laue. Im Mittelspiel mit Läufer gegen
Springer versuchten beide Spieler zu zeigen, dass ihre Leichtfigur die bessere sei, mussten
dabei aber Vorsicht walten lassen. Die Partie geriet nie aus dem Gleichgewicht und endete
schließlich mit einem verdienten Remis.
Ein besonderes Aufeinandertreffen gab es an Brett 4,
wo der Mosbacher Stefan Süß gegen den Wieslocher Raimund Sauer spielte. Wegen der schlechten
Aussichten am Spitzenbrett musste in der Partie Süß gegen Sauer der Wieslocher versuchen auf
Sieg zu spielen. Und das gelang auch: ein Mosbacher Springer hatte sich an den Brettrand
verirrt, fand den Rückweg nicht mehr und wurde durch einen cleveren Zugzwang erobert, wonach
der Endspielsieg nur noch Routine war. Damit war zumindest das Mannschaftsremis sicher.
An Brett 1 hatte der Mosbacher Spitzenspieler unterdessen einen zweiten Bauern erobert.
Um sich nicht kampflos zu ergeben, opferte Andreas im Turmendspiel einen dritten Bauern
und aktivierte so wenigstens seine Figuren. Der Mosbacher ließ sich verunsichern und begann
ungenau zu spielen. Schließlich tappte er nach sechs Stunden Spielzeit und beiderseitigen
groben Patzern in eine Pattfalle, die das Unentschieden und damit Wiesloch den
Mannschaftserfolg sicherte.
SC Wiesloch / SF Baiertal II - SC Dielheim II 4,5:3,5
Für die 2. Wieslocher Mannschaft steht in der Kreisklasse A diese Saison die
Mission "direkter Wiederaufstieg" auf dem Programm. Und dementsprechend war ein
Auftaktsieg gegen die kerwegeschädigten Dielheimer Pflicht.
Die Vorzeichen standen
denkbar günstig: Die Gäste traten nur zu siebt an, sodass Simon Dorobek an Brett 8
seine Mannschaft kampflos in Führung brachte.
An Brett 4 hielt der Wieslocher
Ehrenvorsitzende Dieter Klare, der trotz Krankheit antrat, den Verein aber über
seine Gesundheit stellte, gegen einen starken Gegner mühelos Remis.
Kurz darauf
fuhr David Köhler an Brett 6 einen ungefährdeten Sieg für die Hausherren ein.
Ganz so einfach machten es die verbliebenen Dielheimer ihren Kontrahenten jedoch
nicht mehr: An Brett 3 musste sich Alexander Oswald trotz phasenweise furiosem
Angriffspiel mit Remis begnügen.
Ein Brett weiter vorne hatte Klaus Scheuermann
seinen Gegner mit einer selbst entwickelten Eröffnungsvariante überrascht und eine
äußerst komplizierte Stellung erreicht. Diese führte in ein ebenso kniffliges Endspiel,
welches aber keine Seite für sich entscheiden konnte. Im Anschluss entschied der Vertreter
der Gäste etwas überraschend die Partie am Spitzenbrett zu seinen Gunsten. Die Wieslocher
Führung konnte er jedoch nicht mehr gefährden:
An Brett 7 hatte Edwin Röderer abgezockt
die Eröffnungsungenauigkeiten seines Gegners ausgenutzt und zwei Bauern gewonnen. Aber sein
Kontrahent verteidigte zäh und hielt in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern glücklich
Remis.
Nun wurde nur noch an Brett 5 gespielt. Hier hatte Mannschaftsführer Martin Kleinert
eine Figur gewonnen, fand aber keinen direkten Gewinnweg und gewährte daher seinem klar
unterlegenem Gegner Remis um den nötigen halben Punkt zum Mannschaftserfolg einzufahren.
Und so fuhr Wiesloch II einen glücklichen, aber verdienten Heimsieg ein, wird sich jedoch
im nächsten Spiel in Malsch steigern müssen.