Durchwachsener Jahresauftakt für den SC Wiesloch

Das neue Jahr 2020 begannen unsere Schachfreunde traditionsgemäß mit dem vereinsinternen Neujahrsblitzturnier. Das von Spielleiter Dieter Klare hervorragend geleitete Turnier bestand aus 14 spannenden Runden kurzweiligem Blitzschach, in welchen sich am Ende Tim Herbst vor Joachim Reißer und David Köhler durchsetzte. Und danach stand auch schon wieder der erste Spieltag im neuen Jahr an. Während die 1. Mannschaft einen souveränen Heimsieg einfahren konnte, mußte die 2. Mannschaft eine bittere Niederlage verkraften.

SC Wiesloch / SF Baiertal I - SK Buchen/Walldürn 6,0:2,0

Der Spieltag begann mit einer bösen überraschung: Als die Verantwortlichen des SC Wieslochs vor Spielbeginn das Spiellokal im Bürgerhaus Baiertal vorbereiten wollten, mußten sie feststellen: der von der Stadt Wiesloch zur Verfügung gestellte elektronische Transponder zum Aufschließen des Bürgerhauses funktionierte nicht und die Türen blieben verschloßen. Und natürlich war sonntags um 10 Uhr morgens kein Vertreter der Stadt zu erreichen, um rechtzeitig einen neuen Transponder zu besorgen. Glücklicherweise waren zufällig Vertreter des MGV Frohsinns vor Ort, die unseren Schachfreunden ihren funktionierenden Transponder zu Verfügung stellten. Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich beim MGV Frohsinn für die Rettung unseres Spieltages!
Es zeigte sich bald, daß die Tür des Bürgerhauses mehr Widerstand geleistet hatte als die Spieler des sieglosen Tabellenschlußlichts aus Buchen. Lars-Erik Röderer und Dieter Klare machten an den Brettern 7 und 8 mit ihren überforderten Gegnern kurzen Prozeß und brachten ihre Mannschaft komfortabel in Führung. Angesicht des Zwischenstandes einigte sich Matthew Herbst an Brett 2 auf ein schnelles Remis mit seinem Gegner.
An Brett 5 erhielt Werner Huber mit den schwarzen Steinen die Gelegenheit seinem Gegenüber eine Lehrstunde in positionellem Spiel zu erteilen: es gelang ihm zunächst die Bauernstruktur vor dem gegnerischen König zu zerstören. Dann griff Werner mit seiner Dame den ungeschützten König an und sammelte einen Bauern ein. Der Buchener versuchte Gegenspiel durch einen Angriff auf Werners gefeßelten Springer zu erhalten. Aber der Wieslocher hatte weiter gerechnet: Die Dame kam rechtzeitig zurück, der weiße Gegenangriff verzettelte sich und mit dem ungeschützten König, und unabwendbar weiterem Materialverlust beendete der Buchener sein Leiden indem er sich einzügig Matt setzen ließ.
An Brett 3 war Marco Spindler unterdeßen in einer scharfen Partie mit Rochaden an unterschiedlichen Flügeln unter starken Druck geraten und mußte seine ganze Klaße aufbieten um den Angriffen seines Gegners zu wiederstehen. Endlich schienen die Angriffsbemühungen des Bucheners Erfolg zu haben: Marco konnte seinen wichtigen Bauern auf f7 nicht mehr decken. Im triumphalen Gefühl, einen entscheidenden Vorteil errungen zu haben griff der Buchener zu und schlug den Bauern mit seiner Dame - und seine zufriedene Miene versteinerte auf der Stelle. Marco hatte seinem Gegner eine ausgeklügelte Falle gestellt. Die weiße Dame hatte sich auf ein Feld vorgewagt von wo sie keine sichere Rückzugsmöglichkeit mehr hatte und der schwarze Turm besiegelte ihr Schicksal. Der Rest der Partie war für den starken Wieslocher nur noch Formsache.
An Brett 4 holte Raimund Sauer ein Remis. Stefan Gölz hatte am Brett 6 zwar viel zu tun, die hartnäckige Verteidigung seines Gegners zu durchbrechen aber schlußendlich setzte sich auch hier die überlegene Qualität der Wieslocher durch und Stefan holte den 6. Brettpunkt an diesem Tag. Die Heimniederlage am Spitzenbrett fiel nicht weiter ins Gewicht.
Mit diesem Sieg steht Wiesloch in der Bereichsliga Nord nun nach 4 Spieltagen sensationell auf dem 3. Tabellenplatz und darf diesen im kommenden Spitzenspiel beim Tabellenführer Walldorf verteidigen.


SF Sandhausen III - SC Wiesloch / SF Baiertal II 4,5:3,5

In der Kreisklaße A mußte die 2. Mannschaft wieder mal einige wichtige Spieler vor dem Spitzenspiel bei Tabellenführer Sandhausen ersetzen. Und dementsprechend schwierig sollte auch die Aufgabe für unsere Schachfreunde werden:
An Brett 7 versuchte Matthias Khan alles Erdenkliche um seinen dritten Sieg in Folge einzufahren. Sein Gegner hielt jedoch gut dagegen, und konnte alle Angriffe des Wieslochers abwehren, sodaß Matthias sich am Ende zu seinem großen ärger mit Remis begnügen mußte. An Brett 8 erlitt der Wielocher Vertreter eine schmerzliche Niederlage. Dieser Zwischenstand schien die verbleibenden Spieler zu verunsichern; die Ungenauigkeiten häuften sich und so mancher Wieslocher ließ einige gute Möglichkeiten aus. Aber zunächst konnte Adrian Klare an Brett 3 sämtliche Angriffe seines favorisierten Gegners ungefährdet abwehren und Remis halten.
An Brett 4 hatte Mannschaftsführer David Köhler mehrere Gelegenheiten in Vorteil zu kommen übersehen, war im Gegenzug selbst stark unter Druck geraten und konnte nur mit Mühe Remis halten. Am Brett daneben war Edwin Röderer über das Zwischenergebnis seiner Mannschaft sichtbar aufgebracht, sodaß er eine taktische Möglichkeit ausließ, das Läuferpaar für einen Turm zu gewinnen. Auch hier stand am Ende das Remis. Am Spitzenbrett hatte sich Klaus Scheuermann gut vorbereitet, und seinem sehr starken Gegner alles abverlangt und die Partie in ein ausgeglichenes Springerendspiel überführt. Hier neutralisierten sich beide Spieler gegenseitig zur folgerichtigen Punkteteilung.
An Brett 4 war es Helmut Bechtel unterdeßen gelungen, in einer eigentlich ausgeglichenen Stellung seinen Gegner auszumanövrieren und einen Bauern zu gewinnen. Der Sandhäuser spürte, daß er die Partie langfristig verlieren würde und ergriff drastische Maßnahmen: Er opferte einen Läufer um Helmuts Königßtellung aufzureißen und Matt zu setzen! Aber Helmut währte den Angriff souverän ab und entschied damit die Partie.
Leider kam dieser Sieg aber zu spät, denn die letzte Partie an Brett 2 ging verloren und Wiesloch hatte sich mit 4,5:3,5 denkbar knapp eine vollkommen unnötige Niederlage eingefangen. Dies war ein Rückschlag im Kampf um den Aufstieg und Wiesloch rutschte auf den 3. Tabellenplatz ab, hat aber am nächsten Spieltag gegen den Tabellenzweiten aus Mühlhausen die Gelegenheit, wieder in die Spur zu finden.