Nichts zu holen

Am 2. Spieltag der Schachsaison standen für beide ersatzgeschwächte Wieslocher Mannschaften Auswärtsspiele auf dem Programm. Dieses Mal mussten beide Mannschaften mit leeren Händen die Heimreise antreten.

Bad Mergentheim III - SC Wiesloch / SF Baiertal I 5,5 : 2,5


Die 1. Mannschaft trat ohne große Erwartungen die lange Reise nach Bad Mergentheim an. Nicht nur, dass man sich gegen Mannschaften aus dem Odenwald traditionell schwertut, Wiesloch trat stark ersatzgeschwächt mit einer weitestgehend improvisierten Mannschaft und auch noch nur zu siebt an. Die Gastgeber waren an nahezu jedem Brett nominell deutlich stärker aufgestellt.
Unter diesen Umständen verkauften sich die Gäste äußerst achtbar: Fidemeister Sabahudin Hasecic konnte seine ganze Klasse am Spitzenbrett zeigen und seinen hoffnungslos überforderten Gegner besiegen.
Klaus Freck, Alexander Oswald und Frank Ebert konnten an den Brettern 4, 6 und 7 jeweils ein Remis erkämpfen und damit Achtungserfolge gegen teilweise deutlich höher bewertete Gegner erringen.
An allen anderen Brettern setzten sich die Spieler der Heimmannschaft durch.
Damit bleibt Wiesloch in der Bereichsliga Nord nach zwei Spielen bei null Punkten, hat aber im Kampf gegen den Abstieg weiterhin alles in der eigenen Hand.
Der dritte Spieltag am 20. November hält mit dem Heimspiel gegen Tauberbischofsheim die nächste Gelegenheit bereit endlich die ersten Mannschaftspunkte der Saison einzufahren.

TV Bammental - SC Wiesloch / SF Baiertal II 4,5:3,5


In der Bezirksklasse Heidelberg hatte die 2. Wieslocher Mannschaft zwar mit ähnlichen Personalproblemen zu kämpfen wie ihre Vereinskameraden der 1. Mannschaft, ging aber deutlich optimistischer in die Begegnung mit Bammental.
Man war immerhin vollzählig und konnte den Gastgebern eine nominell ebenbürtige Truppe entgegenstellen. Außerdem hatte Wiesloch den heutigen Gegner in den letzten Begegnungen immer besiegt. Es sollte sich aber schnell zeigen, dass die Bammentaler seit dem letzten Aufeinandertreffen dazugelernt hatten:
Schon nach relativ kurzer Zeit setzten sich die Heimspieler an den Brettern 4, 6 und 2 durch und Wiesloch lag bereits mit 3:0 zurück.
An Brett 8 lieferte sich Rückkehrer Thorsten Kammer in seinem ersten Einsatz, seit wer-weiß-wie-vielen-Jahren mit seinem Kontrahenten einen offenen taktischen Schlagabtausch mit einigen hängenden Figuren auf beiden Seiten. Jetzt griff der Bammentaler den schwarzen Turm an, Thorsten machte aber keine Anstalten, diesen zu verteidigen. Triumphierend griff der Bammentaler zu, musste aber feststellen, dass er überlistet worden war: der hängende Turm war eine Falle gewesen, im Gegenzug drang der Wieslocher mit Dame und Läufer in die offene feindliche Königsstellung ein und setzte seinen Kontrahenten matt.
Unterdessen lieferte sich Nachwuchsspieler Jeremy Twartz an Brett 5 mit seinem erfahrenen Gegner in einem über weiten Strecken ausgeglichenen Partie ein zähes positionelles Ringen auf höchstem Niveau. Schließlich war es der Wieslocher, der die besseren Nerven hatte: sein Gegner hielt, erschöpft von der komplizierten Partie und der Berechnung der langen Varianten, dem Druck nicht stand und stellte die Dame ein. Jeremy ließ sich nicht zweimal bitten und gewann eine glänzende Partie.
Leider war damit die Aufholjagd aber erstmal beendet, denn an Brett 3 musste der Wieslocher eine Niederlage hinnehmen, sodass beim Zwischenstand von 4:2 nur noch ein Unentschieden möglich war.
An Brett 7 hatte der Wieslocher Ehrenvorsitzende Edwin Röderer in ausgeglichener Stellung zunächst lange auf Granit gebissen und seinem Gegner bereits Remis angeboten, was dieser aber ambitioniert verweigerte. Nun erreichten die beiden Kontrahenten ein Turmendspiel bei welchem Edwin seine ganze Erfahrung nutzen, einen Freibauern bilden und so einen entscheidenden Vorteil erringen konnte. Der Bammentaler merkte in welche Richtung der Wind wehte und bot jetzt selbst Remis an, aber dafür war es jetzt zu spät, Edwin lehnte ab und entschied kurz darauf die Partie zu seinen Gunsten. Jetzt fehlte nur noch ein Punkt zum Mannschaftsremis. Am Spitzenbrett hatte Mannschaftsführer David Köhler unterdessen ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern erreicht. Der Wieslocher ließ seine Freibauern unaufhaltsam in Richtung der Umwandlungsfelder vorrücken und – lief in einen Patt-Trick herein. Ergebnis: Remis und damit 4,5:3,5 Endstand.
Wiesloch musste trotz großem Kampf und spektakulärer Aufholjagd die erste Saisonniederlage hinnehmen, hat aber beim kommenden Heimspiel gegen Angelbachtal die Chance wieder in die Erfolgsspur zu finden.

Hinweis: Das Training für Kinder- und Jugendspieler findet jeden Freitag um 18 Uhr im Bürgerhaus Baiertal statt. Neueinsteiger sind jederzeit herzlich willkommen. Für alle Spielklassen stehen erfahrene Übungsleiter zur Verfügung. Der Spielabend für Erwachsene beginnt um 20 Uhr.